Wir begrüßen den Ausbau von Plätzen in Kindertagesstätten und Kinderkrippen. Gleichzeitig mahnen wir, nicht nur über die Anzahl von KiTa-Plätzen zu sprechen, sondern auch über die Qualität und Quantität der Betreuung. Da immer mehr Kinder früher Krippen und KiTas besuchen und mehr Zeit des Tages dort verbringen, wird es immer wichtiger, nicht nur über Kinderbetreuung, sondern auch über frühkindliche Bildung, Inklusion und Integration zu sprechen.
Frühkindliche Bildung heißt nicht, Kindertagesstätten werden Schulen. Sie fördern Kinder in den spielerischen Situationen ihres Alltagslebens. Durch konstantes, bewusstes Anleiten und Begleiten im Spiel können, über die Zeit, gezielt Defizite in der Beherrschung von z.B. Kommunikation, Sozialverhalten und anderen frühkindlichen Kompetenzen, behoben und schnelle Fortschritte erzielt werden. Dazu braucht es zum einen ein Bewusstsein über die Möglichkeiten und vor allem über die Verantwortung der frühkindlichen Bildung. Zum anderen braucht es eine konstante Arbeit mit den Kindern mit gleichbleibenden Vertrauens- und Beziehungspersonen. Entsprechend ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher sollen eine entwicklungspädagogische Begleitung vom Eintritt in die KiTa bis zur Einschulung leisten.
Kindertagesstätten in Deutschland werden von vielen verschiedenen Trägern unterhalten, die, für unterschiedliche Zielgruppen von Eltern und Kinder unterschiedliche Schwerpunkte zu unterschiedlichen Preisen anbieten. Ebenfalls wird das Thema Inklusion und Integration immer wichtiger und wird mehr und mehr in die frühkindlichen Lebensjahre geschoben. Wir unterstützen diese Vielfalt, erkennen aber gleichzeitig die Notwendigkeit, vor allem bei nicht-staatlichen Trägern eine hohe Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung zu fordern und zu kontrollieren.
Um diese Ziele umzusetzen, fordern wir die deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Personal in den KiTas:
1. Die Erhöhung von vollzeitfähigen Stellen, insbesondere auch zum Ausbau von Ganztags-KiTa-Plätzen sowie auf Festanstellung zu setzen.
2. Die Schaffung und Ausweitung der Ausbildungsmöglichkeiten, u.a. auch duale Ausbildung sowie dualer Studiengänge.
3. Die Forderung insbesondere an die Arbeitgeberseite, öffentliche private und freigemeinnützige Träger, sich für eine hohe Tarifbindung sowie sich für höhere Gehälter einzusetzen.