Forderungen für einen liberalen Tierschutz

Der Respekt vor dem Leben ist ein liberaler Grundgedanke. Konsequenterweise ist auch das Leben von Tieren zu respektieren. Tierquälerei und unnötiges Leid von Tieren ist mit liberalen Grundsätzen und Überzeugungen nicht vereinbar. Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein fordern daher eine verstärkte Befassung mit dem Thema in der FDP und Verbesserungen, wie im Folgenden aufgelistet. Zur Durchsetzung verbesserter Standards fordern wir verschärfte und wirkungsvollere Kontrollen auf europäischer Ebene.

Tierversuche
Die JuLis Schleswig-Holstein sind mit dem Status Quo auf dem Feld der Tierversuche einverstanden. Tierversuche für die Herstellung von Kosmetika, wie sie in der EU mittlerweile verboten sind, halten wir für intolerabel. Jedoch muss aus liberaler Sicht dem menschlichen Leben ein höherer Stellenwert beigemessen werden. Wenn Tierversuche der Wissenschaft dienen, insbesondere wenn sie die Aussicht auf medizinische Erfolge in der Therapie schwerer Krankheiten haben, müssen die Qualen und Leiden der Tiere in Abwägung mit dem etwaigen Kenntnisgewinn gesetzt werden. Übermäßiges Leiden ist abzulehnen.

Tiertransporte
Beim Transport von Tieren (hier stehen die Transporte im Kontext der Lebensmittelproduktion im Vordergrund) kommt es häufig zu nicht artgerechten Transporten. Hier ist der Tierschutz ebenfalls zu beachten. Im Vordergrund steht vor allem, den Stress und die anderen Belastungen, unter denen die Tiere leiden, zu reduzieren. Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein fordern, dass artgerechte Verladerampen vorgeschrieben werden. D.h. insbesondere, dass der Winkel nicht zu steil ist, da hieraus für die Tiere schwerste Verletzungen resultieren können. Dies gilt insbesondere für Schweine. Darüber hinaus müssen insbesondere beim Verladen von Tieren vermehrt Kontrollen stattfinden, da es sich hier um einen Punkt handelt, wo es häufig zu tierquälerischen Zuständen kommt. Wir fordern darüber hinaus, dass bei einer Fahrtdauer ab 1,5 Stunden in den Transportwagen Tränken und Ventilatoren verbindlich vorgeschrieben werden. Beim Transport von Nutztieren, insbesondere von Geflügel, fordern die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein eine angemessene Anzahl an Tieren pro Transportbox bzw. größere Transportboxen. Ziel ist es, Qualen der Tiere auszuschließen, indem ihnen mehr Platz verschafft wird.

Lebensmittelproduktion
In der Lebensmittelproduktion fordern die JuLis Schleswig-Holstein für Geflügel:
– reduzierte Besatzdichten, also ein erhöhtes Mindestmaß an Platz für das Geflügel
– ein Verbot der Kürzungen von Schnäbeln.
– Beschäftigungsmöglichkeiten wie Scharrflächen und ausreichendes Tageslicht
– Eine Mästung über die physischen Belastungsgrenzen hinaus ist zu verbieten.

In der Lebensmittelproduktion von Rindern und Schweinen fordern wir:
– eine Enthornung darf, wenn überhaupt, nur unter Betäubung stattfinden
– ein Verbot der Qualzucht
– Zahnkürzungen und Kastrationen bei Ferkeln dürfen nur unter Betäubung vorgenommen werden
– Beschäftigungsmöglichkeiten wie Stroh- und Wühlflächen und ausreichend Tageslicht
– das Verbot des Kuppierens der Schwänze von Schweinen
– Grundsätzlich hat eine Betäubung stattzufinden, wenn andernfalls das Tier physischen Schmerzen ausgesetzt wäre.

Vor dem Schlachtvorgang bei Wirbeltieren sind diese zu betäuben, die Betäubung muss unter strenger und häufiger veterinärtechnischer Untersuchung erfolgen. Das betäubungslose Schächten lehnen wir ab.

Tierhaltung
Die JuLis Schleswig-Holstein fordern generelle und einheitliche Standards für die Tierhaltung. Dies beinhaltet auch ein Verbot von nicht artgerechter Haltung von Zirkustieren.

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