Nachhilfeunterricht steuerlich entlasten

Viele Kinder sind von Beginn an Verlierer, da die finanziellen Verhältnisse der Eltern Gegenteiliges nicht zulassen. Jedes Kind hat seinen eigenen Förderbedarf und wenn die Schule diesem nicht gerecht werden kann, greift der private Nachhilfeunterricht ein. Doch diese kostspielige Angelegenheit ist für viele Eltern nicht tragbar, so dass das Potential
vieler Kinder nicht ausgeschöpft wird. Im Hinblick auf den zunehmenden Fachkräftemangel und der wachsenden Kluft zwischen Armen und Reichen beziehungsweise weniger Gebildeten und voll Ausgebildeten ist dies äußerst tragisch. Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein fordern deswegen, 20 Prozent der Kosten für den Nachhilfeunterricht von Schülerinnen und Schülern als Steuerermäßigung in der Einkommensteuererklärung geltend machen zu können.

Eigenverantwortung durch Verbraucherbildung

Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein regen an, dass Mittel zur Verfügung gestellt werden, um Kurse zum Verbraucherschutz mit dem Inhalt wie beispielsweise Vertragsrecht, Mietrecht, die Orientierung im Versicherungswesen und Grundlagen der Steuererklärung für Jugendliche anzubieten.

Für eine moderne Bildungspolitik

Die deutsche Bildung ist im Mittelmaß angekommen und zeigt auch keine signifikanten Verbesserungen in den vergangenen Jahren, wird jedoch durch die Globalisierung immer stärker herausgefordert. Daher fordern die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein einen grundlegenden Wandel in der Bildungspolitik.

  • Eine Bildungspolitik für Deutschland
    Deutschland ist ein Flickenteppich an Bildungssystemen. Viele Landesregierungen haben aus vornehmlich ideologischen Gründen eine Vielzahl an Schulsystemen und Hunderten von Schulformen geschaffen. Trotz eines Zusammenwachsens Europas ist es somit äußerst kompliziert für Eltern mit schulpflichtigen Kindern geworden, innerhalb Deutschlands umzuziehen. Aus diesem Grund fordern wir, dass Bildungspolitik künftig eine Bundesangelegenheit sein muss. Die Kompetenzen des Bundesministeriums für Bildung müssen gestärkt werden und EIN Schulsystem für Deutschland geschaffen werden.

Lehrer mit Eltern und Schülern gleichstellen

Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein fordern: Die Bevorteilung der Lehrkräfte in der Schulkonferenz nach § 63 Absatz 5 des Schulgesetzes des Landes Schleswig Holstein soll dahingehend geändert werden, dass sie nicht mehr für die Einführung einer Ganztagsbeschulung (§63 I Nr. 13 SchulG) gilt.

Bücherzensur stoppen

Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein sprechen sich für den Erhalt von Büchern in Ihrer Originalfassung aus.

Insbesondere Kinderbücher werden in letzter Zeit vermehrt sprachlich überarbeitet. In diesen Fällen werden Wörter, welche heutzutage beispielsweise als anstößig oder rassistisch gelten, durch andere ersetzt. Zu Lebzeiten haben sich viele dieser Autoren immer gegen solche Bearbeitungen gewährt. Eine Änderung nach deren Ableben ist respektlos und für die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein nicht hinzunehmen.

Die Aufklärung von Kindern, dass etwaige Begriffe nicht mehr zeitgemäß sind und den Empfänger heutzutage beleidigen, obliegt ausschließlich den Eltern und ist gerade mit diesen Beispielen aus älteren Werken anschaulich zu verdeutlichen. Bücher sind Zeugnisse ihrer Entstehungszeit und müssen als solche behandelt werden. Eine Aufklärung über Zeitgeschehen und Entwicklung unserer Sprache ist in den Unterrichtsstoff der Schulen einzubauen.

Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein fordern, dass Autoren selbst bestimmen dürfen. Veränderungen an Werken von bereits verstorbenen Autoren sind nicht zulässig. Sollte der Text verändert worden sein, ist im Impressum zu vermerken, dass es sich nicht um die Originalfassung handelt.

Schulpflicht in Schleswig-Holstein auch für Heim- und Pflegekinder

Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein fordern, dass die Schulpflicht auch für Kinder und Jugendliche, die in einem Heim oder einer Familienpflegestelle untergebracht sind, gilt.

In § 20 [Umfang der Schulpflicht] des Schleswig-Holsteinischen Schulgesetzes wurde in Absatz 1 Satz 2 eine „Kann-Regelung“ verankert und damit eine ausdrückliche Unterscheidung zwischen Kindern und Jugendlichen mit melderechtlicher Wohnung in Schleswig-Holstein und solchen mit einer Wohnung außerhalb Schleswig-Holsteins getroffen. Dadurch besteht für Kinder und Jugendliche, die nicht mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein gemeldet sind, keine Schulpflicht. Diese „Kann-Regelung“ bedeutet, dass die Entscheidung, ob eine Schülerin oder ein Schüler in eine öffentliche Schule aufgenommen wird, im pflichtgemäßen Ermessen der jeweiligen Schulleitung liegt.

Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein sehen in dieser Regelung eine mögliche Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen, bei denen das Sorgerecht bei den nicht in Schleswig-Holstein lebenden Sorgeberechtigten verbleibt, um die Bindung zu dem Kind oder dem Jugendlichen nicht zu verlieren und eine Wiedereingliederung in  die Familie zu erleichtern. In den Augen der Jungen Liberalen Schleswig-Holstein muss jedoch sichergestellt werden, dass jedem Kind und Jugendlichen gleichermaßen ein Recht auf Bildung zukommt sowie die Pflicht, zur Schule zu gehen.

Deshalb ist der § 20 Absatz 1 Satz 2 des Schleswig-Holsteinischen Schulgesetzes, der auch nach Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes am 01. August 2014 weiter Bestand haben wird, durch eine entsprechende Gesetzesänderung anzupassen.

Grundschulsterben in Schleswig-Holstein verhindern – Mindestgröße flexibilisieren!

Die JuLis Schleswig-Holstein sehen die schnelle Erreichbarkeit von Grundschulen nach dem Prinzip „Kurze Beine, kurze Wege“ als sehr wichtig an. Deshalb fordern wir, die Mindestgröße von 80 Schülern für Grundschulen zu flexibilisieren. Schulen muss ein Spielraum zugestanden werden, sodass sie die Mindestgröße kurzfristig, aber maximal bis zu 8 Jahre, unterschreiten dürfen, wenn in einem angemessenen Umkreis keine Alternative zur Verfügung steht. Die Übergabe von Schulen in private Trägerschaft ist vor einer Schließung zu prüfen.

Pornokompetenz im Sexualkundeunterricht

Das Internet bietet ein reichhaltiges Angebot an Informationen und Diensten, die nicht alle der deutschen Rechtsprechung unterliegen, vor allem nicht dem Jugendschutz. Kinder und Jugendliche, die mit dem Internet als Teil ihres Lebens aufwachsen, erlernen schnell, wie sie sich im Netz bewegen können. Dabei kann man technisch kaum verhindern, dass sie pornographisches Material zu sehen bekommen. Diese Videos können die Entwicklung der eigenen Sexualität stark beeinflussen und negativ auf das Sexualleben auswirken.

Daher fordern die Jungen Liberalen SH, den Sexualkundeunterricht ab der Sekundärstufe I um den Themenbereich „Pornokompetenz“ zu erweitern.

Ziel soll die Erkenntnis sein, dass:

  • der Unterschied zwischen dem „Sex nach Drehbuch“ und den
    eigenen sexuellen Erfahrungen gelernt wird;
  • viele Praktiken nur dargestellt werden, weil die Darsteller und Darstellerinnen dafür
    bezahlt werden.

Die gesetzlichen Regelungen sind entsprechend anzupassen.

Themen im Lehrplan nennen

Die heutigen Lehrpläne beschränken sich zunehmend auf zu erlernende Fähigkeiten und nennen somit nicht die zu behandelnden Themen. Hierdurch kann es zur Nicht-Behandlung von wichtigen Themen kommen. Daher fordern die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein, dass entscheidende Themen wieder explizit vorgeschrieben werden sollen, damit sichergestellt wird, dass jeder Schüler diese zumindest einmal behandelt.

Veraltete Lehrpläne überarbeiten!

Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein setzen sich dafür ein, dass die veralteten Lehrpläne der Primarstufe und der Sekundarstufe I überarbeitet werden. Insbesondere die fachlichen Konkretionen müssen für die Gymnasien auf die veränderte Situation des achtjährigen Abiturs angepasst werden. Hierfür sind Lehrplan und Orientierungshilfe G8 zusammenzuführen und auf einen pädagogisch (fach-)didaktisch neuen Stand zu bringen. Eine Überarbeitung der Lehrpläne der Sekundarstufe I ist unter dem Gesichtspunkt der Veränderung der Schulstruktur hin zu Regional- und Gemeinschaftsschule ebenfalls unumgänglich.

Verbindliche Deutschtests – auch für Deutsche

Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein wollen eine Einführung von verbindlichen, mündlichen Deutschtests ein Jahr vor dem ersten Schuljahr für jedes Kind festzulegen, um diejenigen Kinder mit offen gelegten Sprachdefiziten durch verbindliche Deutschkurse zu unterstützen. Somit wird sichergestellt, allen Grundschulkindern mit möglichst gleichen Sprachkenntnissen einen erfolgreichen Schulstart und somit Chancengerechtigkeit zu gewährleisten

Kulturelle Subventionen sichtbar machen

Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein fordern mehr Transparenz bei der Subvention von kulturellen Einrichtungen. Kulturelle Bildung ist ein wichtiges Gut. Die meisten Städte und Kommunen subventionieren daher kulturelle Einrichtungen mit immens hohen Beträgen. Diese Subvention soll zum Zwecke der Transparenz und Wertschätzung für Jedermann leicht ersichtlich sein.

Wir fordern deshalb die Höhe der finanziellen Unterstützung der Städte auf Eintrittskarten von Museen, Theater, Ausstellungen und sonstigen kulturellen Einrichtungen abzudrucken. Alternativ oder ergänzend soll ein deutlicher Hinweis im Kassenbereich angebracht werden sowie eine übersichtliche Internetseite veröffentlicht werden.

Durch diese Anzeige soll kenntlich gemacht werden, welche Einrichtungen höher oder niedriger unterstützt werden, wodurch sich der Bürger selbst über die gerechte oder ungerechtfertigte Verteilung ein Bild machen kann.