Schule – eine neue Zeit für Gerechtigkeit

Der frühe Schulstart stellt eine faktische Diskriminierung von Langschläfern und Spätaufstehern dar und sollte deswegen – in Anlehnung an den aktuellen Kenntnisstand der Wissenschaft – neu bewertet und angepasst werden.
Daher fordern die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein:

• Die daraus resultierenden Ergebnisse sollen anschließende im Falle der Bewährung um Positivbeispiele zur Verfügung gestellt werden. Jede Schule soll unter Einbeziehung der Schulgremien über den Schulbeginn individuell entscheiden.
• Eine Auswahl von mehreren Modellschulen (z.B. fünf), darunter Grund- und weiterführende Schulen, an denen der allgemeine Schulbeginn nach hinten gelegt wird (z.B. 08:30 Uhr). In Kooperation mit einer der medizinischen Fakultäten Schleswig-Holsteins wird dann unter wissenschaftlicher Aufsicht Leistung, Wohlbefinden und Gesundheit der Schüler systematisch erhoben und ausgewertet. Hierzu sollen explizit auch die Schüler befragt werden, auch gerade auf die Auswirkungen auf die Freizeitgestaltung. Darüber hinaus sollen auch die Auswirkungen auf das Familienleben untersucht werden, gerade mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit.
• Unter Einbezug der Ergebnisse der Untersuchung an den Modellschulen, aller relevanten Faktoren und wissenschaftlichen Erkenntnissen soll eine fundierte Neubewertung des allgemeinen Schulbeginns erfolgen. Insbesondere organisatorische Bedenken dürfen dabei aber nicht als einfacher Ablehnungsgrund angeführt werden, da gute Bildung auf wissenschaftlicher Grundlage Kernanliegen unserer Gesellschaft sein muss.

 

Begründung:

Weltbeste Bildung ist ein zentrales Anliegen der Jungen Liberalen. Jeder Schüler und jede Schülerin soll unter optimalen Bedingungen lernen können. Hierzu gehört auch die Berücksichtigung des individuellen Biorhythmus nach aktuellem wissenschaftlichem Stand. In Schleswig-Holstein beginnt die Schule flächendeckend um acht Uhr morgens. Diese Zahl ist historisch begründet und hat keine wissenschaftliche Grundlage. Umfangreiche Forschungsergebnisse zeigen den positiven Einfluss eines späteren Schulbeginns auf das Lern- und Arbeitsverhalten vieler Schülerinnen und Schüler. In anderen europäischen Ländern, beispielsweise in Skandinavien, beginnt die Schule bereits später.

Die Begründung dafür liegt in einem komplexen System aus Nervenzellen und Hormonen, das den Tag-Nacht-Rhythmus, die sogenannte circadiane-Rhythmik steuert. Viele Faktoren wie Stress, Lebensmittel oder Licht werden in die Regulation des Biorhythmus einbezogen, aber können ihn nicht komplett ausschalten. Die aktuelle Forschung hat diesbezüglich schon einige Erkenntnisse gewonnen: In jedem Menschen tickt eine innere Uhr, die individuell unterschiedlich gestellt ist. Einige Menschen tendieren entsprechend der inneren Uhr zum späten und manche zum frühen Aufstehen, sind also zeitlebens Frühaufsteher oder Spätaufsteher. Im Zuge des Älterwerdens verändert sich auch der Schlaf gemeinsam mit der inneren 23 Uhr – viele Kinder werden von Frühaufstehern als Babys zu Spätaufstehern in der Schulzeit.

Das individuelle Verhalten hat Einfluss auf die innere Uhr und damit auch auf Gefühle wie Wachheit, Konzentration und Wohlbefinden wobei Verhaltensgewohnheiten, die entgegen der inneren Uhr laufen, das Wohlbefinden negativ beeinflussen und im Extremfall auch gesundheitliche Konsequenzen haben.

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