Die Wertschätzung der Rolle der Landwirte sowie deren Arbeitsbedingungen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert – immer neue Regulationen haben das wirtschaftliche Führen eines Agrarbetriebes enorm erschwert. Auch schlagen ihnen oft anstelle von Dankbarkeit für ihre essentiell wichtige Arbeit Hohn und Feindseligkeit entgegen. Daher fordern die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein ein Umdenken in der Agrarpolitik mit dem Ziel, das Landwirtschaften in Deutschland zu erleichtern sowie das Anstoßen einer Wende in der gesellschaftlichen Anerkennung den Landwirten gegenüber.
Mit folgenden pragmatischen und liberalen Forderungen wollen wir der deutschen Landwirtschaft wieder mehr Anerkennung verleihen:
1 Pragmatischer und zukunftsfähiger Pflanzenschutz
Glyophosat steht zur Zeit stark in der Kritik und die Forderungen nach einem Verbot werden immer lauter.
Jedoch kommt der Großteil der Studien mittlerweile zu dem Ergebnis, dass das Best untersuchte Herbizid der Welt, das Krebsrisiko für den Menschen bei sachgemäßem Gebrauch nicht erhöht.
Wir wollen stattdessen mehr Geld in die Forschung stecken, um die Entwicklung von umweltfreundlichen Planzenschutzmitteln voranzutreiben und sind strikt gegen ein Verbot von Glyphosat.
2. Durch frühkindliche Bildung zur Wertschätzung des Landwirts
Wir betonen die Wirkung von Bildung auf die Ausprägung von Eigenständigkeit, Selbstverantwortung und das Bewusstsein über die eigene Umwelt und seine Mitmenschen. Die Entwicklung für die Wertschätzung von diversen Dingen erfolgt bereits im Kindesalter.
Deshalb fordern wir durch frühkindliche Bildung bereits im Kindergarten und der Grundschule die erste Vermittlung von der Wichtigkeit und Komplexität der Lebensmittelherstellung im Bereich der örtlichen Land- und Agrarwirtschaft, damit es mündige und verantwortungsvolle Konsumenten geben kann, die die lokale Land- und Agrarwirtschaft zu schätzen wissen.
3. Mit den Landwirten reden – nicht über Sie.
Wir wollen mit den Landwirten reden– nicht über sie. Dies ist nicht nur eine Frage der pragmatischen Lösungs- und Kompromissfindung, sondern vielmehr ist dies auch eine Frage der Wertschätzung, die wir den Landwirten in der Politik entgegenbringen sollten.
Wir fordern daher die FDP-Landtagsfraktion auf einen runden Tisch oder ähnliches Format zusammen mit und für die Landwirte durchzuführen, um diese in der Landespolitik mitzunehmen.
4. Konkurrenzfähigkeit auf dem Lebensmittelmarkt
Um die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Landwirte mit ausländischen Landwirten zu stärken, muss auf europäischer Ebene dereguliert werden und die Standards anschließend auch einheitlich in den Mitgliedsstaaten durchgesetzt werden.
Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein setzen sich daher für eine Überprüfung der bestehenden Regularien und Auflagen in diesem Sektor, sowohl auf nationaler, als auch auf europäischer Ebene ein. Diese Überprüfung soll im Einklang mit aktuellen wissenschaftlichen und ökologischen Erkenntnissen sowie im Dialog mit den Landwirten stattfinden.
5. Bestes Internet auch auf dem Acker
Für eine Vielzahl von digitalen Innovationen in der Landwirtschaft sind Bandbreiten im Mobilfunk, sowie einen Anschluss des Hofes an ein Glasfasernetz notwendig, um eine geringe Latentzzeiten gewährleisten zu können. Hierzu gehört u.a. die GPS gestützte Steuerung von Traktoren, der präzise Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, sowie die Transponderfassung der Tiere im Stall.
Einen Ausbau, der wie derzeit von der Bundesregierung angestrebt, nur 98 Prozent der Haushalte einbindet, halten wir für unreichend. Wir fordern daher einen flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes, welches auch Grundvoraussetzung für 5G ist, durch entsprechende Maßnahmen (z.B. Gigabit-Gutscheine) zu gewährleisten. Zusätzlich sollen die Fördermaßnahmen der Bundesregierung zur Beseitigung der weißen Flecken bereits ab einer Bandbreite 50 Mbit/s Anwendung finden.
6. Wolf ins Jagdrecht
Der Wolf ist berechtigter Teil der deutschen Natur. Er ist wichtiger Waldbewohner, jedoch zugleich eine Bedrohung für Nutztiere und Menschen. Die Existenz von Landwirten, insbesondere von Schäfern, steht und fällt oft mit dem Zustand seiner Herde – ohne angemessenes Wolfsmanagement besteht die Gefahr, dass Wölfe die Lebensgrundlage ganzer Familien vernichten. Denn er lebt keinesfalls in reiner Natur, sondern sein Umfeld ist auch durch Wohnsiedlungen und Agrarflächen geprägt.
Eine Regelung, die den Wolf ins Jagdrecht von Bund und Land aufnimmt, erleichtert nicht nur den Abschuss durch den lokalen Jäger im Notfall, sondern räumt auch den jagdberechtigten Jägern im Revier seine nötige Integrität vor Ort ein und hilft beim Populationsmanagement.
Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein fordern deshalb die Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht der Länder und des Bundes und die Lockerung des strengen Schutzes dieser Art auf EU-Eben zu prüfen.
Die Landesregierung muss mehr Schutzzäune zur Verfügung stellen und auch
den Zaunbau bezahlen und dies nicht auf die Schäfer abwälzen.