Schule digital gestalten

Der Besitz digitaler Kompetenzen wird in den nächsten Jahrzehnten unablässiger denn je. Besonders die frühe Förderung zur Bildung dieser in unseren Schulen ist deshalb von großer Bedeutung.

Hierzu fordern die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein im Einzelnen:

1. Mehr Budget für Lernkonzepte für zeitgemäßen Unterricht

Um Lernkonzepte auszuarbeiten bedarf es ein größeres Budget. Es braucht einen Plan wie Digitalisierung an Schulen umgesetzt wird. Hierbei soll der Schule aber Ihre Autonomie gewahrt werden. Der Schwerpunkt eines solchen Lernkonzepts sollte vor allem auf das individuelle Lernen gesetzt werden. Passiert die Entwicklung solcher Konzepte an Schulen nur bedingt, soll die Möglichkeit geschaffen werden, Unterstützung vom Land bei der individuellen Ausarbeitung dieser zu erhalten.

2. WLAN an allen Schulen
Jede Schule in Schleswig-Holstein soll WLAN haben, sodass die Schüler in der Schule das Internet als Medium zum Lernen nutzen können und somit das volle Potenzial digitaler Medien ausgeschöpft werden kann.Ein schulenübergreifendes Konzept vergleichbar mit “eduroam” – im Idealfall eine Öffnung des Projekts für alle Bildungseinrichtungen – wird angestrebt.

3. Verantwortungsvoller und kritischer Umgang mit digitalen Medien

Die Fähigkeit mit digitalen Medien verantwortungsvoll und kritisch umzugehen ist essentiell für die neue Art des Lernens. Wenn Schüler und Lehrer sich den Chancen und Risiken des Internets bewusst sind, kann ein nachhaltig gestalteter Unterricht nachhaltig gestaltet werden. Daher sollten nicht nur die positiven Aspekte der Nutzung digitaler Medien beleuchtet werden, sondern auch die Risiken. Zu fokussieren sind u.a. Cyber-Mobbing und Quellenkritik.Entsprechende Lerninhalte sollen deshalb in den Lehrplan eingefügt werden.

4. Digitale Konzepte nicht nur nutzen, sondern in der Zukunft gestalten können.
Digitale Lernkonzepte sollen nicht nur zusätzliche Unterrichtsmethoden beinhalten, sondern darüber hinaus das Interesse an technischen und informatischen Berufen stärken. Der verstärkte Einsatz digitaler Medien soll daher mit einem Ausbau des Informatik Unterrichts einhergehen. Robotik AGs, Hackathons und Ähnliches sollen von Schulen stärker unterstützt werden. Für solche Projekte sollen Kooperationen mit lokalen Unternehmen möglich sein.

5. Digitale Schulbücher – länderübergreifende Initiativen
Es gibt bereits die Möglichkeit Schulbücher in digitaler Form zu erwerben. Diese sind aber oft sehr teuer. Hierzu fordern wir Initiativen zu länderübergreifenden Verhandlungen mit Verlagen, die solche Schulbücher anbieten, sodass digitale Schulbücher durch Kooperation unter den Ländern kostengünstiger angeboten werden können. Schulbücker, die im Schulkanon vorgesehen sind, sollen, außer in begründeten Ausnahmefällen (z.B. Klausurrelevanz), nicht verpflichtend analog gekauft werden müssen, wenn diese stattdessen digital erworben werden können.

6. Kompetenzweiterbildung von Lehrern und Schülern
Es ist notwendig, dass Schüler und Lehrer ausreichend Kompetenzen im Feld der digitalen Medien haben, um den Schulunterricht fortschrittlich zu gestalten. Hierzu fordern wir:
Einen Projekttag „Digitale Medien“ an Schulen in Schleswig-Holstein.
Entweder kann eine Schule einen solchen Projekttag selber ausarbeiten und nach Prüfung auf Nutzen des Konzepts finanzielle Mittel des Landes erhalten oder es werden Initiativen, wie zum Beispiel „ErlebeIT“ beauftragt einen solchen Projekttag zu veranstalten. Initiativen, wie „ErlebeIT“ oder ähnliche Anbieter, sollen höhere Gelder erhalten, um mehr Schulen erreichen zu können.
Außerdem fordern wir verpflichtende Fortbildungen für Lehrer.
Wir setzen uns dafür ein, dass gesamteinheitliche Angebote zur Fortbildung, beispielsweise seitens des IQSH, aber auch anderen Anbietern, verstärkt in den Vordergrund gebracht werden und betroffene Lehrkräfte dazu verpflichtet werden mit mindestens einer Fortbildung im Jahr sich im digitalen Spektrum weiterzuentwickeln.

7. Nutzung von Onlineportalen zur Schüler-Lehrer Kommunikation
Portalserver, wie „Iserv“ oder NetMan bieten Schülern und Lehrern die Möglichkeit online zu kommunizieren. Es können Hausaufgaben, Präsentation und andere Dateien verschickt werden. Jede Schule soll ein solches Portal einrichten, um die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern effizienter zu gestalten.

8. Kein Nachteil für fortschrittliche Schulen

Wenn eine Schule bereits aus eigener Initiative zur Digitalisierung beigetragen hat, durch beispielsweise Spenden, soll diese keine Nachteile haben, wenn Gelder mit dem Ziel der Digitalisierung vom Land an Schulen verteilt werden.

9. Leitung den Profis überlassen

Um eine kommende oder bereits bestehende digitale Infrastruktur in einer Schule zu bewältigen, benötigt es die Expertise von Fachleuten, die sich um anfallende Arbeit zur Erhaltung des digitalen Arbeitsnetzwerks kümmern. Die hierfür notwendigen Stellen sind zu schaffen und finanzielle Mittel von Landesseite zur Verfügung zu stellen.

10. Digitalisierung darf nicht am Portmonnaie scheitern
Wir fordern die Aufnahme von digitalen Endgeräten in die Leistungskataloge der
Sozialgesetzbücher, um jedem Schüler die Möglichkeit zu geben am Unterricht der Zukunft teilzunehmen. Die Leistungen sind dementsprechend anzupassen, das die betreffenden Schüler mit vergleichbarer und kompatibler Hard- und Software ausgestattet werden. Ungleichheiten auf Grundlage des Einkommens der Eltern müssen verhindert werden und bestehende Ungleichheiten müssen beseitigt werden.

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