Foto: Jan Hinrich Gooss
Die Jungen Liberalen Schleswig-Holstein haben beim 95. Landeskongress in Kiel eine neue Führung gewählt. Nach dem Aufstieg von Finn Flebbe zum Bundesvorsitzenden übernehmen klare Ansagen das Ruder: Tempo, Leistung, Freiheit.
Die junge Wende – warum die JuLis jetzt vorangehen
Neue Chefin ist Luisa Sophie Fellner, 23, Regierungsinspektorin und Master-Studentin aus Itzstedt. Sie kommt aus dem Leistungssport – und so klingt sie auch. „Erfolg entsteht nicht zufällig, sondern durch Willen, Durchhaltevermögen und den Glauben an sich selbst.“ Ihr Befund: In Deutschland lohnt sich Leistung zu selten. Und insbesondere ihre Altersgenossen leiden darunter: „Das alles ist nicht nur politisch falsch – es ist respektlos. Respektlos gegenüber uns jungen Menschen. Respektlos gegenüber unserem Land. Respektlos gegenüber unserer Zukunft.“
Ihr Plan für Schleswig-Holstein: Kurswechsel jetzt. “Unser Ziel muss es sein, sowohl als FDP als auch als JuLis da stattzufinden, wo junge Menschen sind – und sie dort abzuholen, wo sie leben, wo sie lernen, wo sie arbeiten und wo sie träumen. Wir müssen mutig genug sein, ihnen Lösungen und Antworten zu bieten, die ihnen keine andere Partei bieten kann.”
Skade Niquet, 21, übernimmt das Amt des Landespressesprechers. Der Husumer Stadtverordnete, selbstständig und angehender Wirtschaftspsychologe, kündigt Klartext-Kommunikation an: „Wir kritisieren häufig die Art und das Tempo, mit der die schwarz-grüne Landesregierung unter Daniel Günther das Land gegen die Wand fährt – aber es kriegt kein Schwein mit! Junge Menschen kriegen es nicht mit und viele ältere wählen Günther vor allem weiter deshalb, weil sie ihn für einen netten Schwiegersohn halten.” Dies ändere sich laut Niquet jetzt: „Die politischen Mitbewerber können sich darauf verlassen, dass es die JuLis Schleswig-Holstein sind, die ab sofort den Ton angeben.” An seiner Seite: Tristan Schlabritz und Lars Karnatz.
Programmchef wird Laurids Heidemann, 17, aus Bordesholm. Jüngster im Vorstand mit großer Aufgabe. Er will ein eigenständiges Landtagswahlprogramm der JuLis, das knallt – klar liberal, streitbar, mit echter Beteiligung der Basis. In seiner Rede machte er deutlich, dass jetzt nicht die Zeit für Stillstand ist, sondern für Aufbruch. Wenn FDP und JuLis in Zukunft weiter bestehen wollen, dann nur, indem sie mutig denken, ehrlich debattieren und gemeinsam handeln. An seiner Seite arbeiten Ann-Malin Madsen und Kevin Naumann aus Kiel.
Für die Organisation übernimmt Tom Schröder, 22, Betriebswirt aus Timmendorfer Strand. Er möchte die Strukturen weiterentwickeln und die Präsenz ausbauen, um Politik sichtbarer und zugänglicher zu machen. Durch den Ausbau praxisnaher Events und passgenauer Formate in den Regionen soll eine starke Basis für die Landtagswahl 2027 entstehen. Unterstützt wird er von Elena Marggraff und Jan-Niklas Kaufmann.
Neuer Schatzmeister ist Julian Antonius Geist, 19, Ingenieurwissenschaften-Student aus Kiel. Er nimmt eine große Sponsoring-Offensive in den Fokus. Ziel: finanzieller Muskel für volle Kampagnenfähigkeit bis 2027.
Realität statt Ritual – Politik, die draußen funktioniert
Fellner und Niquet teilen aus – nach innen und nach außen. Gegen “technokratische Verklausulierungen statt deutlicher Sprache” in der eigenen Partei. Gegen Schwarz-Grün in Kiel, das Fellner als „grünen Wolf im schwarzen Schafspelz“ beschreibt. Mehr Bürokratie, mehr Schulden, weniger Freiheit – die JuLis setzen dagegen auf Befähigung statt Bevormundung, Aufstieg statt Umverteilung, Leistung als Versprechen.
Warum das zieht: Sprache ohne Floskeln. Gesichter mit Drive zwischen 17 und 23. Ein Plan bis 2027, der Programm, Struktur und Finanzen zusammenbringt.
Der Fellner-Fahrplan kurz und knackig: Leistung lohnt sich wieder. Steuer- und Bürokratielast runter, Aufstieg rauf. Freiheit vor Bevormundung. Schluss mit Verbotspolitik, Kompetenzen statt Kontrolle. Bildung und technisch beste Lösungen als Standard. Starker Rechtsstaat, weil Freiheit Sicherheit braucht. Politik dort, wo junge Menschen leben, lernen, arbeiten, träumen.
Das ist der Konfliktstoff: Gegen die eigene Komfortzone – keine 75. Flat-Tax-Debatte, sondern echte Ideen für die nächste Generation. Gegen Schwarz-Grün – Misstrauen gegenüber jungen Menschen, Schulden, Verbote. Gegen Extremismus – junge Wähler wandern zu den Rändern ab, Liberale wollen die Mitte wieder stark machen.
Was jetzt passiert: Programmstart mit breiter Beteiligung, Entwürfe öffentlich, Streit erwünscht. Organisations-Neustart mit Events außerhalb der Szene, schnellen Formaten und klaren Zielen. Mehr Geld und Reichweite durch Sponsoren und Förderer. Offensive bis 2027 – Inhalte in jede Region, an jede Frau und jeden Mann.
Das Schluss-Statement von Fellner: „Ich will, dass wir es schaffen, dass junge Menschen wieder an eine bessere Zukunft für dieses Land glauben. Dass sie sagen: ‘Ja, in diesem Land habe ich eine Zukunft. Und ich lebe gerne in diesem Land. Und ich weiß, dass meine Stimme zählt und etwas bewegt.’”